Kriminalistik Unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis

Bereits seit über 75 Jahren erscheint KRIMINALISTIK als unabhängige Zeitschrift für die kriminalistische Wissenschaft und Praxis. Sie behandelt regelmäßig Themen u.a. aus den Bereichen Kriminalpolitik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Kriminalprävention, Strafrecht, Polizeiliche Aus- und Fortbildung sowie Rechtsmedizin. Inklusive Online-Archiv der Kriminalistik seit 1999.
Online erhältlich in diesen Modulen:
juris PartnerModul Polizeibehörden
Kriminalistik online
Beschreibung
Die Kriminalistik liefert in 11 Ausgaben pro Jahr fundierte Informationen und Beiträge kompetenter Fachleute zu aktuellen Themen aus den Bereichen Kriminalpolitik, Kriminalistik, Kriminologie, Kriminaltechnik, Kriminalprävention, Strafrecht, Polizeiliche Aus- und Fortbildung und Rechtsmedizin. Rubriken wie Recht Aktuell, Kriminalistik Schweiz, Kriminalistik-Campus sowie Literatur runden den Inhalt ab.
Umfassende Informationen zur aktuellen Ausgabe und Online-Archiv mit kostenlosem Zugriff für Abonnenten auf die Inhalte aller Kriminalistik-Ausgaben seit 1999 auf www.kriminalistik.de.
Erscheinungsweise:
11 x jährlich
Aktuelles Heft
Heft 7/2025
Editorial
Faßbender, Joachim / Martin, Sigmund P., Editorial, Krimi 2025, 385
Beiträge
Goebel, Jens / Otto, Martin, Periodische Sicherheitsberichte, Krimi 2025, 386-391
Ein umfassendes Verständnis von Umfang, Struktur und Entwicklung der Kriminalität erfordert mehr als nur die alleinige Betrachtung der Hellfelddaten. Diese erfassen das registrierte Verhalten staatlicher Institutionen wie Polizei, Justiz und Strafvollzug – nicht jedoch die tatsächliche Kriminalitätswirklichkeit. Vor diesem Hintergrund gewinnen Periodische Sicherheitsberichte (PSB) der Bundesländer zunehmend an Bedeutung. Der folgende Beitrag beleuchtet Konzept, Methodik und Herausforderungen dieser Berichtsform.
Soujon, Uwe Stephan, Opfer ohne Täter?, Krimi 2025, 391-396
Der nachfolgende Aufsatz befasst sich mit den in der Strafprozessordnung verwendeten Begriffen des Verletzten sowie des Opfers und geht vor allen Dingen der Frage nach, ob die Verwendung dieser Begriffe im laufenden Strafverfahren vor dem Hintergrund der Unschuldsvermutung berechtigterweise erfolgt. Während vor der rechtskräftigen Verurteilung nur vom vermeintlichen oder potentiellen Täter gesprochen werden darf, gibt es demgegenüber das vermeintliche Opfer bzw. die vermeintlich verletzte Person zumindest nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht. Dieser Zustand bedarf einer kritischen Betrachtung.
Horten, Barbara / Brettel, Hauke, Sexualisierte Gewalt unter Altersgleichen im Kindes- und Jugendalter, Krimi 2025, 396-401
In den letzten Jahren hat das Thema sexualisierte Gewalt zunehmend öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren, wobei der Schwerpunkt v.a. auf Übergriffen von Erwachsenen auf Kinder und Jugendliche lag. Studien zeigen jedoch, dass sexualisierte Gewalt unter Gleichaltrigen (Peers) weiterverbreitet ist als Übergriffe durch Erwachsene. Besonders im digitalen Raum stellt sexualisierte Peergewalt ein wachsendes Risiko für Jugendliche dar. Die Auswirkungen auf die Betroffenen können erheblich sein.
Jäkel, Harry / Roll, Holger, Effektive Brandermittlung durch Forschung? – Teil 2, Krimi 2025, 401-411
Nachdem im ersten Teil des zweiteiligen Beitrags ausgewählte nationale und internationale Forschungspublikationen aus den Bereichen der Kriminalistik und der Kriminologie und deren wesentliche Erkenntnisse betrachtet wurden (Kriminalistik 3/2025, S. 144), widmet sich der zweite Teil des Beitrags um mathematisch-statistischen Verfahren im Rahmen der Brandermittlung und Klassifikationen von Brandstiftern. Abschließend werden offene Forschungsfragen entwickelt und mögliche Forschungsideen, die dazu dienen sollen, Interessenten und mögliche Partner für ein Forschungsprojekt zu finden, abgeleitet.
Krasniqi, Fatmire / Hajdari-Krasniqi, Albulena / Hasani, Fejzullah, Identification of Persons based on External Features and Obstacles as a Result of Applying Aesthetic Surgery, Krimi 2025, 411-415
Identification of persons based on external features continues to be one of the important methods of identifying persons whether as active or passive subjects which are related to the criminal offense. Such an identification method continues to be applied in the contemporary world, particulary towards determining the identity of the unknown person, of the victim whose identity can not be determined in any other form, as well as for persons with mental disorders or even of recidivists. Consequently, the objective of the research will be focused on presenting specific data of fundamental notions in conjunction with the identification of persons in the field of criminology as well as in forensic identification, by tackling the obstacles that aesthetic surgery can inflict in the field of identification of the person, based on external features and by elaborating the legal-criminal aspects related to the highlighted topics.
Recht aktuell
BVerfG v. 14.1.2025 - 1 BvR 548/22 / Vahle, Jürgen, Polizeikosten bei Hochrisikofußballspielen, Krimi 2025, 416-417
BVerfG v. 16.1.2025 - 1 BvR 1182/24 / Vahle, Jürgen, Meinungsfreiheit und strafrechtliche Grenzen, Krimi 2025, 417-418
LG Kaiserslautern v. 31.1.2025 - 6043 Js 20048/21 / Vahle, Jürgen, Verwertbarkeit heimlicher Videoaufnahmen eines Informanten, Krimi 2025, 418-419
OLG Stuttgart v. 25.2.2025 - 2 QRbs 16 Ss 336/24 / Vahle, Jürgen, Unzulässige Datenbankabfrage durch Polizeibeamte, Krimi 2025, 419-420
Kriminalistik – Schweiz
Baier, Dirk / Zobrist, Patrick, Aktuelle Entwicklungen der Jugendgewalt in der Schweiz, Krimi 2025, 421-430
Nach verschiedenen Gewaltvorfällen in den letzten Monaten wird in der Schweiz wieder über Verschärfungen des Jugendstrafrechts diskutiert. Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis von Auswertungen der Polizeilichen Kriminalstatistik sowie unter Verweis auf Forschungsbefunde argumentiert, dass solch eine Verschärfung weder notwendig noch sinnvoll ist. Die Jugendgewalt steigt derzeit nicht dramatisch an; zudem ergeben sich aus der Forschung wenig Hinweise darauf, dass Strafverschärfungen ein geeignetes Mittel der Prävention von Jugendgewalt wären.
Kriminalistik – Campus
Baumgarten, William Carl, Punitivität und Kontrolle, Krimi 2025, 431-439
Die vorliegende Untersuchung widmet sich dem Konzept der Punitivität in der Kriminalpolitik. Unter Punitivität in der Kriminalpolitik sind sanktionsorientierte Reaktionsformen auf Kriminalität sowie eine fehlende Einbindung empirischer kriminologischer Erkenntnisse in kriminalpolitische Entscheidungen zu verstehen. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse von Wahlprogrammen großer deutscher Parteien zur Bundestagswahl 2021 wurden kriminalpolitische Forderungen hinsichtlich der darin zum Ausdruck gebrachten Punitivität von Parteien untersucht. Die Untersuchung war auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den zum Ausdruck gebrachten Kriminalitätseinstellungen von Parteien gerichtet. Stichproben zu den Wahlprogrammen von CDU/CSU und AfD zur vorgezogenen Bundestagswahl im Februar 2025 konnten wesentliche Erkenntnisse der Untersuchung bestätigen. (Redaktion: Prof. Dr. Sigmund Martin)
Evers, Florian, Deepfakes und ihre Einflüsse auf deutsche Sicherheitsbehörden, Krimi 2025, 440-447
Die rasante Entwicklung von Deepfakes – durch Künstliche Intelligenz (KI) erzeugte oder manipulierte Bild-, Video- und Audiodateien – stellt die deutschen Sicherheitsbehörden vor neue und komplexe Herausforderungen. Diese Technologie ermöglicht die Erstellung täuschend echter Inhalte, die für Desinformation, Identitätsdiebstahl, Cyberkriminalität und politische Manipulation genutzt werden können. Der vorliegende Aufsatz untersucht den Einfluss von Deepfakes auf die Arbeit deutscher Sicherheitsbehörden, insbesondere im Hinblick auf die Strafverfolgung, den Schutz demokratischer Prozesse und den Umgang mit digitaler Gewalt. Besonderes Augenmerk wird auf die politische Desinformation und die Auswirkungen von nicht einvernehmlichen Deepfake-Pornos gelegt, die sowohl die öffentliche Sicherheit als auch die Persönlichkeitsrechte gefährden. Es werden Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen vorgestellt, um die Resilienz gegenüber dieser neuen Bedrohung zu stärken und den Missbrauch von Deepfakes effektiv einzudämmen. (Redaktion: Prof. Dr. Sigmund Martin)
Literatur
Soiné, Michael, Flore/Tsambikakis, Steuerstrafrecht, Krimi 2025, 447-448
Soiné, Michael, Radtke/Hohmann, StPO – Strafprozessordnung, Krimi 2025, 448
Vahle, Jürgen, Patzak/Fabricius, Betäubungsmittelgesetz, Krimi 2025, 448
Autoren und Redaktion
KD i.H. Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin, LL.M. (Yale)
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